Puyuhuapi, Chaiten, Puerto Montt, Santiago de Chile, Valparaíso und Viña del Mar

Puyuhuapi, ein Dorf an einer Bucht, in der es 4 verschiedene Arten von Delfinen geben soll, wurde 1935 von deutschen Einwanderern gegründet. Straßennamen und Häuser, wie vom Schwarzwald, lassen erahnen, dass hier einst viele Deutsche waren.
Wir fanden Unterkunft in einer Cabaña, mega schnuckelig, mit Holzofen und mit Liebe eingerichteten Zimmern. Es war wunderbar und alle fühlten sich sofort wohl. Denn wir waren nicht zu 3. sondern doch zu 5. Mit Jay aus den USA and Shelly aus England. Schön, dass jeder spontan entscheiden kann,  wohin die Reise geht.
Am nächsten Tag versuchten wir einen Weg zum naheliegenden Nationalpark mit Gletscher zu finden. Alles war wie ausgestorben, nichts hatte offen und ja, das Wetter war mit Wechsel von Regen und zu wenig Sonne nicht optimal. An diesem Tag gab es eine Volkszählung und alle mussten solange in ihren Häusern bleiben, bis sie „gezählt“ wurden, ansonsten würden teure Geldstrafen drohen.
Nun gut, wir also los ohne wirkliches Ziel. Dann sagte Kris, hier ist ein Hostel, das von deutschen geführt wird, lasst uns da mal vorbeischauen…gesagt, getan…die Frau meinte, sie könnte nur ein wenig deutsch, dabei plabberte sie plötzlich los wie ein Wasserfall. Ihre Eltern waren Deutsche und sie führt nun diese Herberge. Sie zeigte uns auch einige Wanderwege von dem wir die Bucht wunderbar bestauen konnten. Toller Ausblick! Am darauffolgendem Tag wollte ich es unbedingt so weit es geht Richtung Norden schaffen, aber wie soll das gehen, ohne Busse??
Übrigens im Süden von Chile sind die Menschen besonders freundlich und ruhig. Es herrscht eine superschöne Atmosphäre!
Hitchhiking ist angesagt, ganz normal vor allem in Chile. Mit Sack und Pack laufe ich ohne große Erwartung aber mit viel Hoffnung hoch zur „Hauptstraße“. Puhhhh da oben wartet noch einer, sehr gut, gleiche Richtung? Perfekt. Also gemeinsam versuchen wir unser Glück, in dem Niemandsland😂. Eine knappe halbe Stunde und ungefähr 10 Autos hats gedauert, bis uns Francisco, ein Fischer, auf die 3-stündige Fahrt nach Chaiten mitnahm. Auf der Fahrt erzählte er ohne Punkt und Komma und stellte so viele Fragen gleichzeitig, dass man gar nicht hinterherkam☺. Er meinte, ich sei Chilenin und will nur nach Hause fahren. Als ich ihm sagte, dass mein Zuhause ca. 13500 km weg ist, mussten wir alle so sehr lachen, dass uns die Tränen von den Wangen liefen. ¡Muchas gracias por este gran viaje, amigo Francisco!
In Chaiten angekommen, gab es gefühlt noch weniger als in Puyuhuapi..oh mann, wie soll ich da nur schnell vorwärts kommen. Die Wärme fehlt mir so sehr! Naja, also dann halt mit der Fähre am nächsten Tag direkt nach Puerto Montt. Puhhhh, alle Hostels musste ich abklappern, endlich war eines offen. Man kam rein und spürte sofort die Wärme der lieben Familie, die dort Übernachtungsmöglichkeiten anbietet. Ich fühlte mich direkt wohl und war froh ein Dach über den Kopf zu haben, den draußen regnete es in Strömen. Am nächsten Tag waren 9 Stunden Fährfahrt angesagt, die von Seelöwen auf der ganzen Strecke begleitet wurden. Angekommen in Puerto Montt holte mich Philipp und Tobi ab, sie waren schon eine Nacht da. Unsere Unterkunft war ziemlich…um ehrlich zu sein…abartig! Aber geführt wurde sie von einem sehr lieben Opi, der fließend deutsch sprach. Sein Vater war Deutscher. Trotzdem war ich froh, als wir am nächsten Abend den Nachtbus vom 22.4. auf den 23.4. direkt nach Santiago de Chile nahmen. Der letzte Tag in Puerto Montt haben wir auf dem Fischmarkt und in der Stadt verbracht.
23.4. Ankunft morgens, völlig verknittert und frierend, denn im Bus herrschte Eiszeit, am Busbahnhof in Santiago de Chile. Endlich schien es wärmer zu sein. Auf zum Hostel! Dort haben wir alte Bekannte wieder getroffen. Erstmal Wäsche gewaschen und nachmittags die Stadt mit der Free-Walking-Tour erkundet. Diese Touren werden in jeder Stadt angeboten, Studenten erhalten dafür ein Trinkgeld.  Santiago ist zwar eine Großstadt, trotzdem hat sie für mich Ruhe ausgestrahlt. Ich denke, das liegt an den vielen, grünen und schönen Plätzen. Man fühlt sich sicher und wohl. ‎Abends haben wir uns ins Nachtleben von Santiago gestürzt und zu meinem Glück landeten wir später in einem super Salsaclub!!! Getanzt wurde bis in den Morgen.
Ab dem 24.4. hatten wir unsere Unterkunft bei Victor. Den Chilenen, den wir am Torres del Paine kennengelernt hatten. Wir sind in ein peruanisches Restaurant und haben uns von dem Essen verwöhnen lassen. Den leider hat Chile nicht wirklich eine eigene Küche. Man findet alles, vor allem Peruanisches aber wenig „Typisches“, alles ist aus anderen Ländern. Vor allem deutsche Küche findet man sehr viel. Deutsche Produkte im Supermarkt ohne Ende! Übrigens selbst kochen oder essen gehen kostet in Chile genauso viel😖😣😑. Den Tag ansonsten verbrachten wir sehr gemütlich. Highlight am Abend war für uns Europäer ein starkes Erdbeben mit der Stärke von 6,9. Zuerst dachte ich an einen Riesentruck, der am Haus vorbeiheizt, weit gefehlt, die Erde bebte. Irgendwie war es komisch, weil wir sowas nicht kennen und daher auch nicht wissen, was zu tun wäre…aber alles gut! Victor’s Bude war mit lauter Freunden von ihm voll, die alles im Griff hatten. Schon Tage zuvor wurden wir gefragt, ob wir denn bei Erdbeben Angst hätten oder was wir denken, nun konnten wir genauer Antwort geben😂😂.
Am 25.4. sind wir mit unserem persönlichen Guide☺ auf den Cerro San Christobal, von dem man die Stadt wunderbar überblicken kann. Man sieht nahe die Anden und ist erstaunt, wie schön Santiago eigentlich liegt!
Mittwochs machten Philipp und ich Stadterkundungen in Valparaíso und Viña del Mar. Valparaíso strahlt nur so mit seinen tollen Aussichtspunkten und Wandbemalungen. Wunderbare Graffitis erzählen die Geschichte der Stadt. Diese Free-Walking-Tour war wirklich super. Viña ist ein sehr schöner Strandort, das haben am Nachmittag und Abend mit einem wunderschönen Sonnenuntergang erleben dürfen. Man kann mit sogenannten Micros von A nach B für weniger als einen Euro. Überall fahren diese Minibusse und man kann einsteigen wo man will. Das nutzten wir und kamen daher auch mehr oder minder gewollt in anderen Dörfern bei Valparaíso und Viña del Mar raus.
Donnerstags am 27.4. haben wir es uns auch eher gemütlich gemacht, morgens einen Künstlermarkt besucht, nachmittags im Park gesessen und uns von der Stadt treiben lassen.
Freitags, 28.4. haben wir den „Cerro Santa Lucia“ bestiegen und ein weiteres schönes Bild von der Stadt von oben bekommen.
Samstags, machte ich einen Rundgang zu sämtlichen Parks von Santiago. Das Highlight am Abend war dann, vom 62. Stock des Costanera Shoppingcenters einen Blick auf die komplette Stadt zu haben!
Sonntags, 30.4. ging die Reise weiter Richtung Norden. Diesmal mit dem Flieger! Ab nach San Pedro de Atacama! 🏜