19.-22.3. Cordoba

6 Stunden dauerte die Fahrt von Rosario nach Cordoba. Dort angekommen war ich erstmal nicht so sehr begeistert, ich fand auch mein Hostel irgendwie merkwürdig. „Wart‘ erstmal ab“, sagte ich mir. Und so bin ich jetzt auch einfach nur begeistert davon.
Am Abend versorgte ich mich mit Essen und Trinken. Eine Leichtigkeit bei der Riesenauswahl, die Argentinien bietet und ganz nach meinem Geschmack. Im Hostel wurde ich von Einheimischen angesprochen, die dort mit Trommeln und einem Saxophon die Atmosphäre versüßten, ob ich nicht Lust auf Tango hätte. Es gibt öfter in der Woche auf verschiedenen Plazas der Stadt Tanzveranstaltungen aller Art an der jeder teilnehmen kann. HALLOOOOOOO??? Nix schöneres als Tanzen gibt’s für mich. Wann geht’s los☺?
Wir zogen los und ich war einfach nur geflasht, wie in Brasilien auch, tanzte einfach jeder und mit so viel Leidenschaft, dass man es kaum fassen konnte. Betagte Herren und Damen, blutjunge Anfänger und jeder Andere der tanzen wollte, kam auf seine Kosten. Folklore gab es dort auch. Hat sich wie der deutsche Schlager angehört nur mit mehr Feuer.

Am nächsten Tag erkundete ich die wichtigsten Punkte der Stadt, es gibt sehr viele und wunderschöne Kirchen, mein Hostel lag perfekt, direkt beim Zentrum der Stadt. Und Einkaufen kann man dort😍..für mich aber keine Chance, hab ja leider keinen Platz im Backpack.
Abends hab ich mir die Stadt nochmal bei Nacht angeschaut, ein Traum. Wunderschön beleuchtet und traumhafte Kulissen…ich war mit Einheimischen der Stadt unterwegs, so bekam ich einiges über das Leben in Cordoba und Argentinien erklärt. Am Hauptplatz der Stadt, San Martin, wurde dort für Bedürftige heiße Schokolade und etwas Gebackenes verteilt. Alle waren sehr ausgelassen und es wurde sehr darauf geachtet, dass alles sauber blieb. Den Abend ließen wir mit frischen Empanadas ausklingen.

Richtig Freundschaft mit Cordoba schloß ich dann am nächsten Morgen. Wieder schlenderte und flanierte ich durch die Stadt, zumindest kannte ich mich nun ein wenig aus. Am Vortag suchte ich mir einen Platz aus, an dem ich unbedingt mit einem Kaffee, die Zeit verbringen wollte. Ich ließ mich mitreißen und wurde für einige Augenblicke, Teil der Stadt.
Kurz vergaß ich, dass ich weit weg von zu Hause bin, denn Cordoba ist eindeutig wie eine Stadt in Europa.
Cordoba ist auch eine Studentenstadt, wie Rosario. Überall trifft man auf Kreativität verschiedener Künstler und Straßenmusiker. Der Wahnsinn! Es gibt unzählige Bäckereien, mal nur süß, mal gemischt. Man bekommt alles was man sich nur denken kann. An jeder Ecke der Stadt duftet es nach frisch gebrannten Mandeln und Popcorn.

An einem Plaza kann man Schach spielen. Viele stehen drum rum und konzentrieren sich auf die Spielzüge der Spielenden. Es scheint und ist, die reinste Entspannung für sie. Ein junger Mann erklärt geduldig seiner Freundin, wie Schach funktioniert.
Überall sind Reinigungskräfte unterwegs, um die Stadt reinzuhalten. Auch viele arme Menschen kreuzen meinen Weg. Ein Pärchen neben mir, gab einem kleinen Jungen ein Stück von ihrem Fleisch, dass sie bestellt hatten. Der Kleine war so schüchtern und doch so voller Glück, dass er nicht recht wusste, was er nun tun sollte. Der Hunger kommt später ja auch wieder…aufbewahren oder gleich essen…?…

Eine der ersten Fragen, die ich ständig gestellt bekomme, welche Fußballmannschaft, meine liebste sei…Also um das berühmte Fußballfeeling zu finden, ist es nicht schwer, überallllllll läuft es!
Viele wundern sich, warum ich kein Bier mag, schließlich komme ich doch aus Deutschland. Diese Leute konnte ich, von ihrem Bild von Deutschland, vom Gegenteil überzeugen.

Am nächsten Tag musste ich ganz früh raus um meinen Bus nach Buenos Aires zu erwischen. Um 7 sollte es losgehen, dass wir erst um kurz vor 8 los sind. Ist hier halt so😊!!! Aber was ausgemacht ist, gilt! Also immer mit der Ruhe.
Ich freue mich unglaublich auf Buenos Aires nicht zuletzt, weil ich Johana und Aurelie dort wieder treffe und Aurelie mich sogar vom Riesenbusbahnhof holen will.

Johana und ich in Rosario

Irgendwie waren wir nach der Busfahrt total geschafft, obwohl wir top verpflegt wurden, mit Essen und Trinken. Vielleicht lag es an den tausend Stopps…egal. Wir steigen aus unserem Bus und im Busbahnhof ruft es: „LISSSSSSAAAAAA, LISSAAAA….“ und Eva rennt auf mich zu und wieder bin ich baff wie oft man sich doch trifft und das immer wieder. Eva kommt aus Frankreich und kenn ich von Iguazu, also wieder mal ca. 1000km weiter weg. Verrückkkkkt😁😁!!
Wir liefen zu unserem Hostel, „La Casa de Arriba“…nach den ganzen Stufen mit dem Gepäck…wow wirklich arriba😂 von dort aus waren wir in guter Lage untergebracht…Supermarkt, verschiedene Bars und ein wunderbarer Park am Fluss. Die Distanzen hatten wir ein wenig unterschätzt, aber wir haben ja gesunde Beine…
Das Einkaufen im Supermarkt ist ein wenig merkwürdig, jeder muss ein Ding mit sich rum tragen, wo man dann aktivieren muss, um zu zahlen, bzw. um an eine Kasse zugeteilt zu werden. Oh mann, was ein Quark.

Die Stadt ist voll von Studenten und allen möglichen medizinischen Institutionen..Fit ist die Stadt auch, überall wo man hinsieht wird Sport getrieben.
Ein Mädel aus unserem Zimmer kommt aus Kolumbien und studiert Medizin in Rosario.
Der Park ist ein Traum…alle liegen, sitzen, lachen, träumen, musizieren und das Wichtigste, alle trinken Mate. Die Stadt ist voll von jungen Leuten und man kann sich nur wohlfühlen.
Abends liefen wir zu einer Straße, in der es viele Ausgehmöglichkeiten gibt, irgendwie wie unsere Theo in Stuttgart. Ach ja, ein Laden der Stuttgart heißt, gibt’s dort wirklich😀😀.
Wir trafen eine Gruppe Einheimischer und schließen uns dieser an. Es hat einfach nur Spaß gemacht und plötzlich war es halb 5😅😄. Ab ins Bett wir wollen mehr von der Stadt sehen.
Wir wollten mit dem Fahrrad los, leider war das ein bisschen komplizierter als erwartet, so gingen wir also wieder zu Fuß auf Erkundungstour. Uns wurde ein Restaurant empfohlen bei dem man lecker Steak essen konnte und unfassbar das für nur ca. 5 € .
Abends war nicht mehr viel los mit uns wir spielten Karten und tranken Tee.
Johana fährt am 19. nach Buenos Aires. Sie besucht eine Woche eine Sprachschule. Ich mach mich erstmal auf den Weg nach Cordoba. Mal sehen, was mich erwartet😊😊😊!!!!

Demnächst  mehr aus Cordoba.