6 Stunden dauerte die Fahrt von Rosario nach Cordoba. Dort angekommen war ich erstmal nicht so sehr begeistert, ich fand auch mein Hostel irgendwie merkwürdig. „Wart‘ erstmal ab“, sagte ich mir. Und so bin ich jetzt auch einfach nur begeistert davon.
Am Abend versorgte ich mich mit Essen und Trinken. Eine Leichtigkeit bei der Riesenauswahl, die Argentinien bietet und ganz nach meinem Geschmack. Im Hostel wurde ich von Einheimischen angesprochen, die dort mit Trommeln und einem Saxophon die Atmosphäre versüßten, ob ich nicht Lust auf Tango hätte. Es gibt öfter in der Woche auf verschiedenen Plazas der Stadt Tanzveranstaltungen aller Art an der jeder teilnehmen kann. HALLOOOOOOO??? Nix schöneres als Tanzen gibt’s für mich. Wann geht’s los☺?
Wir zogen los und ich war einfach nur geflasht, wie in Brasilien auch, tanzte einfach jeder und mit so viel Leidenschaft, dass man es kaum fassen konnte. Betagte Herren und Damen, blutjunge Anfänger und jeder Andere der tanzen wollte, kam auf seine Kosten. Folklore gab es dort auch. Hat sich wie der deutsche Schlager angehört nur mit mehr Feuer.
Am nächsten Tag erkundete ich die wichtigsten Punkte der Stadt, es gibt sehr viele und wunderschöne Kirchen, mein Hostel lag perfekt, direkt beim Zentrum der Stadt. Und Einkaufen kann man dort😍..für mich aber keine Chance, hab ja leider keinen Platz im Backpack.
Abends hab ich mir die Stadt nochmal bei Nacht angeschaut, ein Traum. Wunderschön beleuchtet und traumhafte Kulissen…ich war mit Einheimischen der Stadt unterwegs, so bekam ich einiges über das Leben in Cordoba und Argentinien erklärt. Am Hauptplatz der Stadt, San Martin, wurde dort für Bedürftige heiße Schokolade und etwas Gebackenes verteilt. Alle waren sehr ausgelassen und es wurde sehr darauf geachtet, dass alles sauber blieb. Den Abend ließen wir mit frischen Empanadas ausklingen.
Richtig Freundschaft mit Cordoba schloß ich dann am nächsten Morgen. Wieder schlenderte und flanierte ich durch die Stadt, zumindest kannte ich mich nun ein wenig aus. Am Vortag suchte ich mir einen Platz aus, an dem ich unbedingt mit einem Kaffee, die Zeit verbringen wollte. Ich ließ mich mitreißen und wurde für einige Augenblicke, Teil der Stadt.
Kurz vergaß ich, dass ich weit weg von zu Hause bin, denn Cordoba ist eindeutig wie eine Stadt in Europa.
Cordoba ist auch eine Studentenstadt, wie Rosario. Überall trifft man auf Kreativität verschiedener Künstler und Straßenmusiker. Der Wahnsinn! Es gibt unzählige Bäckereien, mal nur süß, mal gemischt. Man bekommt alles was man sich nur denken kann. An jeder Ecke der Stadt duftet es nach frisch gebrannten Mandeln und Popcorn.
An einem Plaza kann man Schach spielen. Viele stehen drum rum und konzentrieren sich auf die Spielzüge der Spielenden. Es scheint und ist, die reinste Entspannung für sie. Ein junger Mann erklärt geduldig seiner Freundin, wie Schach funktioniert.
Überall sind Reinigungskräfte unterwegs, um die Stadt reinzuhalten. Auch viele arme Menschen kreuzen meinen Weg. Ein Pärchen neben mir, gab einem kleinen Jungen ein Stück von ihrem Fleisch, dass sie bestellt hatten. Der Kleine war so schüchtern und doch so voller Glück, dass er nicht recht wusste, was er nun tun sollte. Der Hunger kommt später ja auch wieder…aufbewahren oder gleich essen…?…
Eine der ersten Fragen, die ich ständig gestellt bekomme, welche Fußballmannschaft, meine liebste sei…Also um das berühmte Fußballfeeling zu finden, ist es nicht schwer, überallllllll läuft es!
Viele wundern sich, warum ich kein Bier mag, schließlich komme ich doch aus Deutschland. Diese Leute konnte ich, von ihrem Bild von Deutschland, vom Gegenteil überzeugen.
Am nächsten Tag musste ich ganz früh raus um meinen Bus nach Buenos Aires zu erwischen. Um 7 sollte es losgehen, dass wir erst um kurz vor 8 los sind. Ist hier halt so😊!!! Aber was ausgemacht ist, gilt! Also immer mit der Ruhe.
Ich freue mich unglaublich auf Buenos Aires nicht zuletzt, weil ich Johana und Aurelie dort wieder treffe und Aurelie mich sogar vom Riesenbusbahnhof holen will.
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