Patagonien und die Reise Richtung Norden

Ich habe nun schon ca. 19 Tage zuerst in Feuerland und dann in Patagonien verbracht. Punta Arenas haben wir nach 12 Stunden Busfahrt und Fähre erreicht. Es scheint, man ist ins 18. Jahrhundert katapultiert worden und  man merkt sofort, das ist die Stadt, den Seeleuten gehört. Kneipen soweit das Auge reicht und traumhafte Kulissen am Ufer auf riesige Berge in allen Farben. Am nächsten Tag ging es weiter nach Puerto Natales. Alle Vorbereitungen für unsere Trekkingtour wurden getroffen. Für Camping im Nationalpark war ich zu feige, zurecht! Nachts gefror das Zelt sogar von innen. Wir buchten also die Refugios, die selbst nachts gefühlt nicht wärmer waren, und kauften alles zum Essen ein, was wir in 4 Tagen und 3 Nächten für richtig hielten.
Morgens um halb 6 standen wir auf, um zum Busterminal zu laufen. Überall auf dem Weg sehen wir Guanakos und Emu’s. Condore schweben durch die Lüfte. Nach 1,5h Fahrt kamen wir beim Parque Nacional del Torres del Paine an. Wie man die Tour machen will, bleibt einem selbst überlassen, aber ja, so wie alles in Patagonien, wird man als Touri einfach nur überall abgezockt.
Nach einer 2. Busfahrt zum „Osten“ des Parks, liefen wir also Richtung unserem 1. Refugio Chileno los. Es war mehr als hart mit Gepäck und Essen, die Höhenmeter zu packen. Nachmittags ging es zum Aufstieg zum Torres.  Unglaublich prachtvoll und wunderschön zeigte er sich von seiner schönsten Seite. Wir haben aber auch das schönste Wetter erwischt!
Tag 1 beendeten wir also mit über 20 km laufen.
Am nächsten Tag liefen wir mit Sack und Pack über 20km zu unserem 2. Refugio Frances. Danach waren wir bedient. Der einzigste warme Ort, war die Küche und Aufenthaltsraum im Refugio. Wir verbrachten mit 2 Amerikanern und einem Chilenen den Abend. Unvergesslich 😁😂!!!! Am nächsten Tag sollte es zum Britanico und zu unserem letzten Refugio Paine Grande gehen. Abends war ich mehr als dankbar als ich endlich aber pitschnass am Refugio ankam. Ziel war es nur noch warm zu werden. Ein Miniofen versuchte sein Bestes und jedem gerecht zu werden. Es regnete ununterbrochen ab der Mittagszeit😖…
Tag 4 sollte es zum Grey gehen.
Danach mit einem Katamaran zum Bus, der einen dann wieder nach Puerto Natales beförderte.
Fix und fertig waren wir. Etwas voreilig hatten wir bereits Bus und Hostel für den nächsten Tag in El Calafate gebucht. Viel zu früh ging es also am nächsten Morgen los. Dafür gönnten wir uns 1,5 Tage Ruhe und machten nichts.
Wir trafen uns wieder mit bekannten Gesichtern aus dem Nationalpark, Heike, Anna-Lena und Victor und verbrachten wunderbare Stunden zusammen. Einen Abend grillten wir auf chilenische Art, den Victors Eltern haben wohl einige Metzgereien in Chile. Genial!!!!☺

Unser Hostel „I Keu Ken“ hatte eine tolle, familiäre Atmosphäre, besser kann man nicht abschalten.
Was man natürlich in El Calafate nicht missen darf, der Perito Moreno. Ohne Worte…Video bereits online, Philipp hat es geschafft, die richtige Sekunde festhalten zu können.

Dann fuhren wir nach El Chaltén, Fitz Roy wartete noch auf einen Besuch von uns. Man kann tolle Trekkingtouren von dort aus machen! El Parque Nacional del Glaciares steht für alle kostenfrei zur Verfügung. TOLL, derselbe Park beherbergt Perito Moreno und da zahlt man natürlich😑…
Egal, so ist das halt. Absolute empfehlenswerte Tour ist „Laguna de los Tres“, der letzte KM mit 400 Höhenmeter ist zwar hart, aber man wird belohnt. Gigantisch!!!!!

So und wie gehts nun weiter…was mir schon länger im Kopf rumschwirrte war, wie soll ich jetzt weiter. Ich wollte bald in Santiago de Chile sein, aber zurück nach Punta Arenas, um dann in den Flieger zu steigen und halb Chile zu verpassen? Keine Alternative für mich.
Auf Bariloche hatte ich keine Lust, ich war doch nun schon so lange in Argentinen…also dann ab durch Chile.

Wir nahmen den Nachtbus nach Los Antiguos und von dort wollten wir nach Chile. Es gab keinen Bus zur Grenze, so liefen wir mit allem los und gingen zu Fuß, über die Grenze. Dabei waren Tobi, Philipp und ich, ein Paar aus Kolumbien, 2 Franzosen und 1 Südkoreaner. Plötzlich stand da ein Microbus, mit mir teilweise bekannten Gesichtern aus Torres sie fuhren nach Puerto Rio Tanquilo um die Cuevas del marmoles anzusehen, ich wollte nicht noch 7km mit meinem Backpack laufen und beschloss kurzerhand mich den Leuten anzuschließen, Philipp und Tobi gingen nicht mit. Spätestens in Santiago werden wir uns sehen, so haben wir uns verabschiedet…
Die Truppe im Bus war super. 3 Chilenen, 1 Amerikaner, 1 Engländerin, das kolumbianische Paar und ein deutsch-französisches Paar waren mit an Bord. Gegenseitig versorgten wir uns mit Keksen und Crackern. 4 Stunden ging die Fahrt, als wir ankamen machten wir uns gleich auf zu den Höhlen auf dem kristallklaren See! Mal wieder gibt es keine Worte für diese traumhafte Natur!

Grüne Papageien in Schwärmen halten sich in den Bäumen auf und so kalt scheint es gar nicht mehr zu sein, als im Süden. Der Sonnenaufgang in tausenden Farben als wäre man in einer Märchenwelt. Nein, alles echt, Patagonien!


Am nächsten Tag fuhren wir weiter über die Carretera Austral, die es echt in sich hat..eine Schotterpiste ohne Ende…nach Coyhaique. Hier möchte ich mit dem deutsch-französischem Paar weiter in ein Dorf, das von deutschen Einwanderern gegründet wurde. Ich bin gespannt…

07.-10.04. Nationalpark Torres del Paine

Durch den Nationalpark Torres del Paine führen verschiedene Wanderrouten; O-Trek, Q-Trek und den W-Trek. Alle Wanderungen führen durch imposannte Landschaften, mit spektakulären Aussichtspunkten. Ich habe mich für den W-Trek entschieden. Für 4 Tage. Anspruchsvoll genug. Kann ich euch versichern.

 

31.3. Anreise Ushuaia – el fin del mundo

Um 5.30 Uhr musste ich aufstehen und dann ab zum Flughafen düsen. Der Anflug ans Ende der Welt war unbeschreiblich schön. Das Ende der Welt von oben zu betrachten und man wusste gar nicht, wo man anfangen sollte und aufhören könnte zu schauen…verrrrüüüückt!

Ein Taxi brachte mich zum Hostel „Cruz del Sur“, die Anordnung der Häuser von Usuhaia ist eine Berg- und Talfahrt😁😁, am liebsten würden man sich auf ein Skateboard stellen und einfach losheizen….hochhhhh unnnddd runter. Es hat einfach mal nur noch 7 Grad und die Bäume sind herbstlich bunt gefärbt. Ab jetzt ist Zwiebelprinzip angesagt, alles wird übereinander angezogen, noch mehr warme Klamotten konnte ich einfach nicht mitnehmen, nichts passt mehr in den Backpack.
Nachmittags habe ich mir den Stempel vom Ende der Welt in meinem Reisepass machen lassen und mich zu einer Bootstour überreden lassen. Dort traf ich einen Deutschen aus Reutlingen..So Schwaben sind also sogar am Ende der Welt zu finden😂😂😂…Wir können alles!
Die Bootstour war suppppper, Christian unser Guia hat uns alles genau erklärt und sich immer wieder bei mir vergewissert, ob ich alles verstehe. Ich bin begeistert, wie mein Spanisch klappt. An Bord war eine Familie und ein Paar aus Argentinen und ein Paar aus Brasilien. Am Schluss waren wir wie eine große Familie😃😃. Wir sind zum Faro (Leuchturm) gefahren, haben Seelöwen gesehen, immer wieder hopsten Pinguine neben uns im Wasser umher. Und ein Albatros zeigte sich von seiner schönsten Seite. Es war megakalt, aber egal..es war wunderschön. Hinter uns die Berge, der Gletscher des Nationalparks, eine unvergessliche Landschaft einfach. Vor uns Chile und der Pazifik.

Nach guten 4 Stunden war die Tour fertig, wir bekamen Kaffee, Tee und Alfajores. Eine Süßigkeit, die es überall und in allen Formen in Argentinen gibt.

Am 1.4. wollte ich zur Laguna Esmeralda, jeder sprach davon und so verlängerte ich also meinen Aufenthalt. In unserem Hostel waren 4 Deutsche Mädels, die in Chile studieren. Sie mieteten ein Auto und nahmen mich spontan mit. Die kleine Wanderung ging insgesamt über 10km. Es war unfassbar, ein riesen Bieberdamm mit milchig grünem Wasser umgeben. Um uns herum die Berge und die Wiesen eher moorig und mit verschiedensten Gräser bewachsen. Es gab verschiedene Stege zum Gehen, teilweise war es sehr schlammig und moorig. Ein kleiner Fluss führte uns direkt an unser Ziel. Die Lagune hatte genauso das milchig grüne Wasser…warum, weiß ich nicht. Noch eine Sache, die hier verrückt ist, man denkt, die Erde bewegt sich nicht, die Sonne bleibt ewig an einer Stelle am Horizon stehen. Unglaublich.
Der Tag war toll!

In meinem Zimmer war eine Australierin, mit ihr plante ich eine Tour für den nächsten Tag. Der Trekkingtag war genial. Wir liefen vom Hostel los. Ab dem Wald, ging unsere Tour „Cerro del Medio“ dann los. Er Sendero ging über 8,8km insgesamt und wir machten 764 Höhenmeter. In 5h mit Pause am Gipfel schafften wir die Tour. Ich finde keine Worte, für den grandiosen Ausblick, den wir auf dem Gipfel hatten.

Am Montag habe ich einen ganz gemütlichen Tag eingelegt, den ich seit einem Monat schon nicht hatte😉.

Wieder also war ich länger da, als ich vor hatte 😂😂. Mein Bus fährt am Dienstag nach Punta Arenas, dies wird aber eher ein Zwischenstopp, um nach Puerto Natales zu kommen, damit der berühmte W-Trekk geplant werden kann, am Torres del Peine!!!!!!

Nach Puerto Natales, von dem wir den W-Trekk starten, geht’s nach El Calafate und El Chalten.
Vamos a ver!!!!